Dass ein Vortrag in einer Schule durch die Androhung von Konsequenzen für die Lehrkräfte abgebrochen werden kann – dass also eine politische Intervention auf den Inhalt eines Unterrichtes Erfolg hat – ist nicht nur völlig inakzeptabel, sondern auch höchst bedenklich. Wie weit ist es mit der Demokratie in Österreich? Gibt es jetzt schon Zensur?

Man muss sich das einmal vorstellen: Da informiert ein 18-jähriger Schüler seinen Vater, der FPÖ-Politker ist, und dieser erwirkt innerhalb kürzester Zeit einen Abbruch des Vortrages des Welsers Extremismus-Experten Thomas Rammerstorfer. Ein Skandal!

Zu den Fakten:
Einmal abgesehen davon, dass sich Schüler einer 8. Klasse BORG ein eigenes Bild über Vorträge und deren Inhalte machen können, ist hier die einzige Folie zu sehen, auf der die FPÖ erwähnt wird:Folie Rammerstorfer.JPG

Dass viele Politiker – und besonders viele aus den Reihen der FPÖ – in Burschenschaften aktiv sind ist kein Geheimnis. Der Vater des Schülers, der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Roman Haider, bekennt sich selbst zur völkischen Burschenschaft „Donauhort zu Aschach“. Auch der FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer hat sich zur schlagenden Studentenverbindung Marko-Germania Pinkafeld bekannt. Der Standard hat über die Verknüpfungen zwischen der FPÖ und diesen Verbindungen bereits 2014 berichtet:
http://derstandard.at/1395364772818/In-der-Hand-von-Burschen–und-Maedelschaften

Soweit hat Thomas Rammerstorfer nichts Unwahres auf dieser Folie angeführt.Dass Thomas Rammerstorfer ein grüner Kommunalpolitiker ist verkompliziert die Sache natürlich. Aber ein Verbot sachliche Vorträge in Schulen halten zu dürfen – nur aufgrund einer parteipolitischen Zugehörigkeit – wäre fatal. Wichtig ist nur, dass die Vorträge ausgewogen/objektiv sind und nicht versucht wird, die SchülerInnen in der einen oder anderen Form zu beeinflussen.

Unser NEOS-Ansatz:
Politik raus aus der Schulverwaltung und das Fach politische Bildung fördern!