Diskussion über Prämie für Mitarbeiter
Unter der Kinderbeihilfe versteht man einen staatlichen Zuschuss an die Eltern, der für den Unterhalt eines Kindes ausbezahlt wird. Das was die Stadt unter „Familienbeihilfe“ als freiwillige Sozialleistung im November gewährt, darf den Begriff „Familienbeihilfe“ nicht führen. Diese Leistung wird nicht für Bedienstete mit Kindern und pro Kind ausbezahlt, sondern jedem Mitarbeiter – egal ob mit Kinder oder ohne Kinder. Der Begriff ist zu tiefst irreführend und muss auf Weihnachtsprämie geändert werden.
Jetzt stellt sich die Frage, ob die Summe der freiwilligen Sozialleistungen der Stadt Wels an die Mitarbeiter verhältnismäßig und mit der Privatwirtschaft vergleichbar ist? Leider fehlt völlige Transparenz darüber, welche freiwilligen Sozialleistungen die Stadt im Detail den Mitarbeitern zukommen lässt. „Nur wenn alle Fakten auf den Tisch liegen, kann eine fundierte Entscheidung getroffen werden“, sagt NEOS-Gemeinderat Markus Hufnagl. „Denn nur mit einem Gesamtüberblick, kann beurteilt werden, ob diese Prämie angemessen ist“, ergänzt Hufnagl. Ein Unternehmer schaut sich vor so einer Entscheidung auch sehr genau den Kontext an.
Die freiwilligen Sozialleistungen sind von 855.000 Euro im Jahr 2013 auf rund 1.015.000 Euro im Jahr 2015 erhöht worden. Also um 18,6 % oder 160 Tsd. Euro . Kalkulatorisch würde das bedeuten, dass jeder Vollzeit-Mitarbeiter am Magistrat pro Jahr rund 750 Euro zusätzlich als freiwillige Sozialleistung erhält. Wie sehen diese im Detail aus? Nebulös sind die sonstigen Nebengebühren – aus dem Voranschlag ergibt sich nur, dass es eine Summe von über 2 Mio. Euro ist – der Inhalt sind zumeist Zulagen. Aber welche Zulagen gibt es aus welchen Gründen? Sind diese noch zeitgemäß? Gibt es zusätzliche bezahlte Urlaubstage bzw. freie Stunden etc.? Wir fordern eine genaue Aufstellung!
Unsere weitere Forderung ist „weg vom Gießkannenprinzip“ und hin zu einem Anreizsystem. Es wäre viel fairer für besonders gute Leistungen Prämien auszuschütten. Und jene, deren Leistung schlechter ist, erhalten weniger, oder gar keine Prämien. Das belohnt gute Arbeit – und es wird auch viel gute Arbeit am Magistrat geleistet. Aber warum soll sich wer anstrengen, wenn er/sie für weniger Leistung auch eine Prämie bekommt?
„So wurde zuletzt über das schlechte Abschneiden der Stadt beim Einbringen von Unterhaltsvorschüssen diskutiert – Wels hat mit 29,2 % die schlechteste Quote bundesweit. Warum nicht ein Minimalziel von 50 % vorgeben und bei Übererreichung erhalten die verantwortlichen Mitarbeiter eine Prämie“, mein Hufnagl. „Und es darf Zielvereinbarungen geben – auch im öffentlichen Dienst“, ergänzt der NEOS Gemeinderat.
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