Am 14. März zu Beginn der Coronakrise ging bereits die Forderung der NEOS raus, dass ein Soforthilfepaket für KMUS, aber speziell auch für EPUs bitter nötig sein wird, um relativ unbeschadet durch die Coronakrise zu kommen.
Stand 25.09., mehr als 6 Monate später kann von solch einer Hilfe noch immer kaum die Rede sein. Zu Beginn letzter Woche wurde bekannt, dass von den 8 Milliarden € versprochener Hilfsleistungen gerade einmal 121,4 Mio. € genehmigt und 58,9 Mio. € tatsächlich ausbezahlt wurden. Nun stellt sich die berechtigte Frage: Wo bleibt der Rest?
Während die Wirtschaftskammer fordert, dass der Betrachtungszeitraum der Härtefallfonds von 6 auf 12 Monate ausgeweitet wird wären wir vorerst schon mal froh, wenn die versprochene Summe ausbezahlt werden würde.
328.000 EPUs vor allem in der Eventbranche zittern Monat für Monat um ihre Existenz. Kaum ist eine Stabilisierung der Lage in Sicht, kommt die nächste Verschärfung der Corona-Richtlinien, wie gerade letzte Woche (17.9.), die eine Durchführung von Veranstaltungen unmöglich macht. Nun können nicht mal mehr Hochzeiten in kleinem Rahmen (20 Personen) unter Sicherheitsauflagen stattfinden, was bei den EPUs nicht nur zum Entfall der Einnahmen führt, sondern auch zu einem hohen Aufwand, da die bereits betätigten Buchungen nun alle wieder storniert und eventuelle Zulieferer informiert werden müssen.
Die Corona-Ampel, die kurz davor präsentiert wurde sollte den EPUs Planungssicherheit geben. Dass diese nicht einmal 10 Tage später schon wieder ins Wanken gebracht wird kann nicht sein!

Sepp Schellhorn hat das Gespräch mit Maryam Yeganehfar, der Geschäftsführerin der yamyam event production GmbH gesucht und sie gefragt, wie sie die derzeitige Lage einschätzt. Die bisher erfolgreiche Unternehmerin mit knapp 12 Jahren Erfahrung war zu Beginn der Krise optimistisch gestimmt mit ihrem Unternehmen bis Mitte des Jahres 2021 wieder tätig sein zu können. Mittlerweile ist sie eher skeptisch.
Die Eventbranche, die immerhin 3% des BIPs ausmacht, steht still und das wird sich mit dem derzeitigen “Fahrplan” – wenn man das Handeln der Regierung so nennen mag – auch leider nicht so schnell ändern. Die Hilfszahlung, die Maryam bisher erhalten hat decken nicht einmal die Kosten für den Kindergarten ihrer Tochter ab.

Abschließend bleibt nur zu hoffen, dass die versprochenen Auszahlungen bald auch tatsächlich das Konto der Betroffenen erreichen und dass die Beantragung dieser in Zukunft nicht weiterhin der bürokratische Albtraum bleibt, der er momentan ist. Wir müssen jetzt einen effektiven Plan zur Rettung der Unternehmen austüfteln, damit den EPUs, die kurz vor der Pleite stehen schnell geholfen werden kann.
