Top-Note 1A+ für Welser Kinderbetreuung lt. AK-Kinderbetreuungsatlas bildet nicht die Realität ab
In einer Presseaussendung von heute lobt sich die Stadt selbst und bezeichnet sich als Spitzenreiter bei der Kinderbetreuung in OÖ. Bürgermeister Dr. Rabl wird mit „Der Ausbau der Kinderbetreuung hat in Wels höchste Priorität. Dass wir nun mit der Bestnote 1A+ ausgezeichnet wurden, freut mich deshalb besonders.“ zitiert.
Dass die Wahrheit anders aussieht, können viele berufstätige Mütter und Väter bestätigen. Die Erklärung für die Bestnote in der AK-Statistik ergibt sich aus der Art der Bewertung. So reicht mindestens eine offene Krabbelstube, mindestens eine vorhandene Kindergartengruppe und mindestens eine Betreuungsmöglichkeit für Volksschüler von Montag bis Donnerstag aus, um eine sehr gute Benotung zu bekommen bzw. wenn diese Krabbelstube und dieser Kindergarten an diesen Tagen mehr als 9,5 Stunden offen hat, ein Essen anbietet und wenn im Jahr maximal 5 Wochen geschlossen ist, gibt es die Bestnote.
Zugespitzt gesagt reicht zum Beispiel eine einzige Kindergartengruppe mit einem Kind in einem der Kindergärten aus. Die AK lässt bei dieser Statistik die Bevölkerungszahl und vor allem den Bedarf völlig außer acht und begründet dies mit der Aussage, dass der Bedarf erfahrungsgemäß erst nach einer gewissen Dauer eines Angebotes ermittelt werden könne und zweitens, dass die AK nicht in der Lage sei, die „komplexe örtliche Situation nachzuvollziehen“.
„Wir von NEOS Wels sind der Meinung, dass diese AK-Statistik in Bezug auf Wels völlig wertlos ist. Dass eine derart ungenaue und somit irreführende Statistik mit Geldern der ArbeitnehmerInnen finanziert wurde ist höchst bedenklich.“, sagt NEOS Gemeinderat und Landesteam-Mitglied Markus Hufnagl. „In Wels fehlt das Angebot an vernünftiger, qualitätsvoller und leistbarer Kinderbetreuung an allen Ecken und Enden. Ich fordere im Namen der Eltern einen raschen flächendeckenden Ausbau.“, ergänzt Hufnagl.
Für die Landgemeinden gibt die Statistik einen groben Überblick und auch da sieht das oberösterreichische Ergebnis nicht gut aus.
„Weit weg von Champions League“ sieht NEOS Oberösterreich Landessprecher, NAbg. Mag. Felix Eypeltauer das Land Oberösterreich in Sachen Kinderbildung- und Betreuung. „Geht es um die Bildung unserer Kinder, hinkt die Realität hinter den Werbetexten der Landesregierung nach“, meint Eypeltauer mit Blick auf das oft unzureichende Betreuungsangebot insbesondere im ländlichen Raum und die Sanierungsbedürftigkeit jeder dritten OÖ Schule.
„Während die öffentliche Hand gerade 500 Millionen Euro für den Westring aufwendet, versagt sie mancherorts bei ihrer Kernaufgabe, der Kinderbildung- und Betreuung“, kritisiert Eypeltauer die falsche Prioritätensetzung im Land Oberösterreich und fährt fort: „Ich fordere von LH-Stv. Christine Haberlander und Landeshauptmann und Finanzreferent Thomas Stelzer einen konkreten Ausbauplan für Kinderbetreuung im ländlichen Raum.“
Das Land Oberösterreich ist hier mit seiner Finanzkraft gefordert, denn Gemeinden können den nötigen Ausbau der Kinderbetreuung nicht alleine leisten. Eypeltauer erklärt:
„Das Land Oberösterreich saniert sich seit Jahren auf Kosten der Städte und Gemeinden. Jetzt darf es sich nicht auf sie ausreden, sondern muss sie unterstützen“, so Eypeltauer.
Außerdem biete sich an, die mancherorts bereits bestehenden Gemeindekooperationen bei Kinderbetreuung zu vertiefen und im ganzen Land zu forcieren.
Der NEOS-Landessprecher zeigt auf: „Das Land hat hier eine klare Führungsrolle, um Gemeinden zu helfen, Synergien zu nutzen und höhere Betreuungsqualität zu erzielen“.
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