Wels geht lebenswerter

Gerade für junge Menschen in Wels fehlen Orte, um sich mit Freundinnen und Freunden zu treffen, Sport zu treiben oder mit der Familie Zeit im Freien zu verbringen. Im Herzen der Stadt und direkt an der Traun gelegen, bietet das heutige Messegelände vielfältige Möglichkeiten um den Welserinnen und Welsern als Naherholungs-Oase zu dienen, Wohnraum zu schaffen, die Stadt zu beleben und Wirtschaft und Kultur zu fördern. Der Schock der Corona-Krise kann hierbei genau der Impuls sein, um das Messegelände und den Zugang zur Traun neu zu denken.

Wir NEOS sehen die Schaffung der Traunstadt (vgl. Innenstadt, Neustadt) als ein langfristiges Großprojekt, welches ganzheitlich gedacht, zeitnah und vor allem zusammen mit den Welserinnen und Welsern entwickelt werden soll. Als Diskussionsgrundlage für diesen Prozess schlagen wir folgende konkrete Verbesserungen vor, die weit über alle bisherigen Konzeptionen hinausgehen:

ABSIEDELUNG MESSEGELÄNDE UND TRABRENNPLATZ

Momentan ist das Messegelände außerhalb von Veranstaltungen ein trostloser Ort. Alte, baufällige Hallen, kaum Grün, keine Sitzgelegenheiten und tausende Quadratmeter zum Großteil versiegelter Fläche prägen das Bild. Mitten im Herzen von Wels gelegen sehen wir ungenütztes Potential aber eine große Chance.

Es ist klar, dass aus den Zeiten von großen Publikumsmessen in Wels nur mehr die Energiesparmesse übriggeblieben ist und der Trend zu kleineren Fachmessen geführt hat. Nach Covid-19 ist anzunehmen, dass der Trend zu online-Messen oder zumindest zu Hybrid-Messen führt. Wir müssen uns endlich eingestehen: Die Messelandschaft hat sich verändert.

Jeder Welserin, jedem Welser ist das Verkehrschaos zu Messezeiten bekannt. Und jedem/r Besucher/in fällt sofort diese immense Verschwendung von wertvoller innenstädtischer Fläche auf. Daher fordern wir eine Überprüfung, inwieweit mit den restlichen Hallen und ggf. einer zusätzlichen Halle an Stelle der ehem. Versteigerungshallen und unter Einbeziehung der Freifläche ein Messebetrieb gewährleistet werden kann – also wie viel Quadratmeter in Zukunft benötigt werden. Dies soll auch unter der Maßgabe betrachtet werden, dass die Energiesparmesse als einziges Großevent nach Themen aufgesplittet wird (Bsp. Sanitär- und Wellness -Messe, Baumat und Energiesparmesse hintereinander).

Als letzte Konsequenz fordern wir die komplette Absiedelung des Messegeländes an den Stadtrand – außerhalb des Autobahnringes. Die neuen Hallen sind verkehrstechnisch gut erreichbar und sollen klimafreundlich errichtet werden. Dabei fordern wir Parkflächen auf oder unter den Hallen und Begrünung der Dächer bzw. Nutzung als Fläche für ein Sonnenkraftwerk.

CAMPUS AM MESSEGELÄNDE

Wir sprechen uns dafür aus, das Projekt “neue TU in Oberösterreich” nicht von vornherein auf den Bau einer neuen TU einzuschränken, sondern zusammen mit der lokalen Wirtschaft, der JKU und der FH OÖ das beste Konzept zu finden, um Digitalisierung am Standort Oberösterreich voranzutreiben. Falls eine neue TU errichtet wird, soll dies im Messegelände geschehen. Alternativ sprechen wir uns für einen neuen Campus der FH OÖ am Messegelände aus, welcher neben Räumlichkeiten für die FH auch Platz für einen Startup-Hub bietet und die vielfältigen Forschungsarbeiten von Welser Unternehmen im Bereich Wasserstofftechnologie bündelt, um Wels langfristig in diesem Zukunftsfeld als führende Stadt zu etablieren.

Dabei soll der Campus auf der Freifläche hinter bzw. unter Einbeziehung der Stadthalle und Abriss der Weinhallen errichtet werden. Hier sollte es möglich sein auch bis zu 15 Stockwerke hoch zu bauen. Ganz wichtig ist die Errichtung von Tiefgaragen, die für den Campus als auch für Veranstaltungen in den Mehrzweckhallen genutzt werden können.

Am Campus sollen außerdem ein Studentenheim bzw. die neue Welser Jugendherberge entstehen.

ECHTER VOLKSGARTENPARK UND STADTSTRAND

Die alten Messehallen entlang der Traun (Ost und West) sollen nicht erst 2027, sondern zeitnah abgetragen werden um Platz für einen echten Volksgartenpark sowie einen City- Beach an der Traun zu schaffen. Die Parkfläche zieht sich dann von der Kletterhalle (Traunbrücke) durch bis zum Hallenbad (Angerlehner-Steg). Die Breite beträgt zwischen 90 m im Westen und 220 m im Osten beim Volksgarten. Platz genug für Freizeit, Kunst, Sport und eine Hundefreilaufzone. Die Gastronomie ist entlang der Uferzone anzusiedeln.

Der Tierpark erhält die bisherigen Flächen entlang der Rennbahnstraße hinzu und erhält somit west-seitig Parkflächen (entlang Fritsch-Gründe) und einen repräsentativen Haupteingang. Südseitig wird das Messecenter (Bürogebäude) abgerissen und der Tierpark ist vom Volksgarten bzw. vom Campus durch die bestehende Bahnunterführung betretbar.

MODERNER, LEISTBARER WOHNRAUM

Auf der Fläche des Trabrennplatzes mit Zufahrt aus Richtung der Rosenau und von der bisherigen Messeeinfahrt soll Wohnraum geschaffen werden. Dieses Vorhaben finanziert auch gleichzeitig die benötigte Fläche am Stadtrand. Dieser Wohnraum „lebt“ von der urbanen Umgebung und den vielfältigen Freizeitangeboten. Sollte die Messe komplett an den Stadtrand verlegt werden, so kann die Fläche der ehem. Versteigerungshallen ebenso für den Wohnbau verwendet werden.

NACHNUTZUNG MESSEHALLEN 20 UND 21 SOWIE BOSCH-HALLE ALS MEHRZWECKHALLEN

Für die Nutzung dieser Hallen sehen wir NEOS ein Betreibermodell als beste Alternative. Die Hallen sollen für die Bürgerinnen und Bürger geöffnet und es sollen vielfältige Freizeitangebote geschaffen werden. Eine Halle ist für Konzerte, Ausstellungen und Veranstaltungen zu adaptieren. In der anderen Halle können Flächen für die Indoor- Kartbahn, für die Skater, ein Bowling-Center uvm. geschaffen werden.

Vor den Mehrzweckhallen wird eine mit Rasensteinen begrünte Wiese für Open Air Events als auch für das Welser Oktoberfest angelegt.