In der letzten Sitzung des Gemeinderates wurde die Sanierung der Technik im Freibad Wels einstimmig – somit auch mit der Stimme von NEOS – beschlossen. Dieser Beschluss war richtig und notwendig, waren denn die Anlagen in einem derart desolaten Zustand, dass sie keine weitere Badesaison mehr überstanden hätten.
Die Begleitumstände und die im vorliegenden Fremdgutachten angeführten Mängel geben uns jedoch sehr zu denken. Auch im vorliegenden Amtsbericht zum Thema findet sich folgender Absatz:
“Neben den Filteranlagen weisen auch viele Pumpen und viele elektrische Bauteile, sowie der Steuer-Schaltschrank erhebliche Korrosionen auf. Zum Zweck des Korrosionsschutzes der inneren Oberflächen wurden zwar 1993/1994 Anlagen für den kathodischen Korrosionsschutz eingebaut, welche jedoch mittlerweile seit längerer Zeit defekt und somit außer Betrieb sind.“
Wie kann es sein, dass Anlagen zum Korrosionsschutz nicht repariert werden? Dass diese Anlagen defekt sind, ist sicher jemanden aufgefallen. Das muss doch gemeldet worden sein. Warum ist man nicht tätig geworden? Hier wurde wissentlich Schaden in Kauf genommen und die Stadt Wels und Ihre BürgerInnen geschädigt!
Dann geht es weiter: Die automatische Steuerung ist auch defekt, sodass wesentliche Tätigkeiten wie das Rückspülen per Hand durchgeführt werden müssen.
Jeder Betrieb schaut, dass die Anlagen in funktionstüchtigem Zustand bleiben, damit Personalkosten gespart werden – bei öffentlichen Gebäuden und Anlagen ist anscheinend alles egal. Zahlt ja eh wer anderer. Stimmt ja auch, der Steuerzahler zahlt.
NEOS Gemeinderat Markus Hufnagl meint dazu:
“Was es nach der Sanierung auf jeden Fall braucht, ist eine regelmäßige Kontrolle und Wartung. Wir brauchen interne Prozesse um die Anlagen der Stadt in funktionsfähigem Zustand zu erhalten und somit Sanierungen so weit wie möglich hinauszögern zu können und um Sanierungskosten niedrig zu halten.”
Ein pikantes Detail ist, dass in der gleichen Gemeinderatssitzung das Budget für diese Sanierung von 1,03 Mio. Euro auf 1,53 Millionen Euro aufgestockt wurde. In der Gemeinderatssitzung vom 18. Dezember 2017 – also vor 5 Monaten – wurde dem Gemeinderat der Voranschlag für 2018 und die mittelfristige Finanzplanung zum Beschluss vorgelegt. Damals war nur von einer Million und 30.000 Euro die Rede. Heute sind es auf einmal 1,53 Millionen. Das sind 50 % Mehrkosten.
NEOS fragt: Wie kann so etwas passieren? Wie kann man bei einem Budget bei nur einem Punkt um mehr als eine halbe Million Euro falsch liegen? Wer kann da nicht rechnen? Wie verlässlich sind die Zahlen?
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